Der Topos des Übergangs begleitet von je her künstlerisches Schaffen. Auch im Werk des Leipziger Künstlers Marcel van Beek beschäftigen sich zahlreiche Arbeiten mit Übergängen verschiedenster Art, zeitlichen, räumlichen und metaphysischen. Hierzu versammelt er faszinierende fotografische Arbeiten aus neuerer Zeit.
In den Abteilungen "Räume des Übergangs", "Seelenlandschaften" und "Wenn Steine sprechen" präsentiert er Fotografien, die Sehnsucht und verwunschenem Zauber, aber auch Wunden und Zerrissenheit ausdrücken und so intensives inneres Erleben spiegeln.
ISBN: 978-3-00-079495-7 | 52 S. | 39,- EUR
„Beim Betrachten von van Beeks Arbeiten fällt bald ins Auge, wie oft ihm Türschwellen, Pforten, Torbögen, Brücken und andere Übergänge als Motiv dienen. […] Der Künstler selbst spricht vom Geheimnis, das »hinter Vorhängen, verschlossenen Türen, Mauern und Brücken versteckt« liege. […]. In van Beeks Fotografie bilden die genannten Vorhänge, Türen, Mauern und Brücken einen point of entry in andere Weisen des Sehens und Seins.“
Andreas Diesel, Publizist (Berlin)
»Insgesamt ist ,Übergänge‘ ein Zeugnis für Marcel van Beeks Fähigkeit, komplexe Themen durch seine Kunst zu erschließen und auszudrücken. Das Werk beschreibt eine eindrucksvolle und berührende Erkundung der Räume und Momente von Übergang und fängt das Wesen der Transformation auf eine einzigartig fesselnde Weise ein.«
Erik Gawel, Leipzig
Die klimaangepasste Stadt (»urbs accommodata«) trotzt Wetterextremen wie Hitze, Dürre, Starkregen und Stürmen und beugt Gefahren wie Hochwasser erfolgreich vor. Sie muss dazu die Elemente Wasser und Natur in der Stadt neu organisieren und ihnen zusätzlichen Raum geben, sei es als Stadt- oder Dachgrün oder aber als neue Retentionsfläche für Starkregen oder Hochwasser. Zugleich muss auch technische Infrastruktur angepasst werden. Technische und naturbasierte Lösungen der Anpassung stehen dabei im Widerstreit.
Dieser Stadtumbau kreiert neue Landnutzungs-konflikte, da Flächen umgenutzt werden müssen und z. B. nicht für neuen Wohnraum oder weiterhin für Landwirtschaft zur Verfügung stehen. Andere Anpassungen können, vor allem bei technischen Lösungen, das Landschaftsbild beeinträchtigen oder auch die Gewässe-rmorphologie und –ökologie vernachlässigen (z. B. durch Wehre und Deiche). Die Renaturierung des Leipziger Auwaldes stellt jahrzehntelange Eindeichungen und Begradigungen von urbanen Flusslandschaften in Frage – und damit die dadurch gewonnenen Stadträume, die zwischenzeitlich anderer Nutzung unterliegen.
Der Leipziger Künstler Marcel van Beek nimmt sich der Thematik mit beeindruckenden, z. T. größerformatigen Kunst-Fotografien überwiegend aus dem Leipziger Stadtbild an. Er zeigt nicht nur gelungene Beispiele harmonischer Stadtentwicklung in der Klimaanpassung (etwa die Neugestaltung des Karl-Heine-Kanals in Plagwitz/Lindenau), sondern auch Konflikte und Herausforderungen – bis hin zu groteskem Scheitern (dachbegrünter Hamburger Hochbunker). Er hält damit Abstand zu affirmativer Klima-Kunst und lädt vielmehr ein zur kritischen Reflexion der notwendigen Veränderungen, die nicht konfliktfrei zu gestalten sind.
Stilistisch sind die Werke van Beeks geprägt von einer starken atmosphärischen Dichte. Die Bilder haben oft eine geheimnisvolle, manchmal auch dystopische Stimmung, die durch seine detaillierten und oft labyrinthartigen Darstellungen von urbanen Landschaften entsteht. Die Fotografien fangen eine melancholische, aber gleichzeitig zeitlose Atmosphäre ein, welche die Betrachter/innen in eine andere Welt zu versetzen vermag. Der Künstler legt großen Wert auf die formale Präzision und Komposition seiner Werke. Er konstruiert seine Bilder oftmals mit klaren Linien und geometrischen Formen, die eine markante Struktur und Ordnung schaffen. Damit steht van Beek in der Tradition großer fotografischer Künstler wie Mimmo Jodice oder Josef Sudek.
Die Ausstellung begleitet die Ringvorlesung "Interdisziplinäre Perspektiven kommunaler Klimaanpassung" im WS 2024/25 an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig im Rahmen des Forschungsprojekts
KliNaTrem.Van Beek wird hierzu neben der Ausstellung auch eine Vorlesung am 22. Januar 2025 beitragen.
Die Ausstellung wird in der Universitätsbibliothek Leipzig, Bibliothek Erziehungs- und Sportwissenschaft (Campus Jahnallee) im 1. Obergeschoss noch bis zum 8. Februar 2025 zu sehen sein.
Die Vernissage hat am Do., 24.10.2024, 10:30 Uhr, im Foyer des Hauses 5, 1. OG, direkt vor der Bibliothek Erziehungs- und Sportwissenschaft stattgefunden (nähere Informationen dazu hier).
In der Zeit vom 3. April bis zum 29. Mai 2025 wird der Leipziger Künstler Marcel van Beek am Umweltbundesamt Werke unter dem Titel »Planetary Boundaries« zeigen.
Die Ausstellung umfasst in insgesamt sechs Abteilungen - von »Biodiversity Loss« bis »The Fossil Era« - ausstrucksstarke größerformatighe Kunst-Fotografien, die sich mit den planetaren Grenzen menschlichen Lebens und Wirtschaftens künstlerisch auseinandersetzen.
Die Vernissage findet am 3. April 2025, 14:30 Uhr, in der Fachbibliothek Umwelt des Umweltbundesamtes in Dessau statt.